Hofbieber

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Hofbieber

Inmitten einer herrlichen Landschaft liegt in der Vorderrhön die Gemeinde Hofbieber.

Die Gemeinde Hofbieber besteht aus den 16 Ortsteilen: Hofbieber, Allmus, Danzwiesen (Milseburg), Elters mit Steens, Malerdorf Kleinsassen mit Schackau, Langenberg, Langenbieber, Mahlerts, Niederbieber, Obergruben, Obernüst, Rödergrund/Egelmes, Schwarzbach, Traisbach, Wiesen und Wittges. Der Gemeindebezirk umfasst dabei eine Fläche von über 87 qkm. In diesem Raum leben ca. 6.300 Einwohner. Hofbieber ist zusammen mit Langenbieber Kleinzentrum und zentraler Fremdenverkehrsort. Der Ortsteil Hofbieber ist als Luftkurort und der Ortsteil Langenbieber als Erholungsort ausgewiesen.

Die Gemeinde liegt im Biosphärenreservat Rhön und damit in einem durch Landwirtschaft geprägten Kulturraum. Die zur Gemeinde gehörenden Dörfer sind seit Jahrhunderten auf die Landwirtschaft ausgerichtet. Noch heute hat dieser Produktionszweig eine starke Bedeutung für die Erhaltung der Rhön als „Land der offenen Fernen“, allerdings hat durch den immer stärker werdenden Strukturwandel der hiesige Raum seine ursprüngliche Funktion, nahezu ausschließlich landwirtschaftlicher Produktions- und Lebensraum zu sein, zum erheblichen Teil verloren. Nur noch wenige Landwirte betreiben im Vollerwerb ihre Betriebe. Die Bedeutung des Lohnunternehmertums und auch der Kooperationsverträge zwischen der Kommune und den örtlichen Landwirten nehmen an Bedeutung zu.

Auch unter Berücksichtigung dieser Strukturveränderung hat sich die Gemeinde Hofbieber mit ihren einzelnen Ortsteilen zu einer attraktiven Wohngemeinde entwickelt. Das ausgewogene Verhältnis zwischen Jung und Alt beweist, dass von den Bewohnern der Gemeinde die Lebensqualität des hiesigen Raumes hoch eingeschätzt wird. Es zeigt auch, dass die Menschen die innere Verbindung zu ihrem durch Jahrhunderte organisch gewachsenen Dorf nur ungern lösen. Dieser Aufgabe versucht die Gemeinde seit Jahren durch Bereitstellung einer adäquaten Zahl von Bauplätzen Rechnung zu tragen. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass die Größe der auszuweisenden Baugebiete und auch die Qualität nicht zu einer schleichenden Verstädterung der Orte führen, sondern dass der dörfliche Charakter im Wesentlichen erhalten bleibt.

Dies hat dazu beigetragen, dass - obwohl die Gemeinde Hofbieber gemessen an der absoluten Finanzkraft eine der ärmeren Gemeinden des Landkreises Fulda ist, relativ auf die Einwohnerzahl bezogen - die Zuweisungen aus Einkommenssteuer als überdurchschnittlich im Vergleich des Landkreises Fulda anzusehen sind.

Im Übrigen ist es bei allen Bestrebungen der Gemeinde und privater Bauherren, soviel wie möglich von der alten Anmutung der Ortsteile zu erhalten und zu bewahren, nicht zu vermeiden gewesen, dass sich das Bild der Ortsteile der Gemeinde teilweise erheblich verändert hat. Manche Ortsansichten haben sich im Laufe der Zeit von Grund auf gewandelt. Diese Veränderungen hatten jedoch in der Regel Strukturverbesserungen zur Folge, die zur Attraktivität der einzelnen Ortsteile erheblich beitragen. Das Vorhandensein von Banken und Sparkassen, Steuerberatern, von Grund-, Haupt- und Realschulen, von Kindergärten und einer gesicherten ärztlichen und Apothekerversorgung wird in der Gemeinde Hofbieber für selbstverständlich gehalten.

In den meisten Ortsteilen sind Spiel- und Sportplätze vorhanden. Unterhalb des Schlosses Bieberstein ist ein herrlich in die Landschaft eingebettetes Schwimmbad gelegen. Der Milseburgradweg zieht sich als touristisches „Highlight“ durch weite Teile des Gemeindegebiets und verbindet Fulda mit der Rhön. Im Gemeindegebiet der Gemeinde Hofbieber liegt dabei der „Milseburgtunnel“ mit 1.127 m Länge.

Im Ortsteil Hofbieber stehen neben einem 18-Loch-Golfplatz und drei Tennisplätzen sowie einem Feldbogenparcours und einem Barfuß-Erlebnispfad weitere Freizeiteinrichtungen zur Verfügung. Den kulturellen Belangen innerhalb der Gemeinde kommt ein sehr reges Vereinsleben zugute. Dörfliche Kultur wird vorrangig von den Vereinen getragen. Zu nennen sind hier vor allem Musik- und Gesangvereine, Karnevalsverein, Theatergruppen, Schützen und Sportvereine, die Feuerwehren und die Wandervereine. Die Heimatverbundenheit der Bewohner der Gemeinde findet ihren Ausdruck in den teilweise jahrhundertelang überlieferten Sitten und Bräuchen, die in der Gemeinde fortleben. Aber auch die Gemeinde trägt mit ihrem Kulturprogramm und dem Jugendförderprogramm mit dazu bei, dass sich Bürger und Gäste in unserer Gemeinde wohl und zu Hause fühlen.


Die Gemeinde Hofbieber ist von Alters her Kulturraum

Die ersten im Bereich der Gemeinde Hofbieber nachweisbaren Spuren einer Besiedelung stammen aus der Bronzezeit. Zahlreiche Hügelgräber in den Gemarkungen der Gemeinde sowie ein Ringwall auf der Milseburg sind Zeugen davon, dass u. a. keltische Stämme hier angesiedelt waren.

Der Ringwall an der Milseburg war in den Jahren 2003/2004 Gegenstand einer archäologischen Untersuchung:
Die Grabung wurde durchgeführt, weil eine Rekonstruktion einer vermuteten Steinmauer, die sich zum Teil um die Milseburg herumzieht, geplant ist. Diese Steinmauer ist im Laufe der Zeit zu einem „Wall“ verfallen. Dieser soll jetzt teilweise wieder rekonstruiert werden. In der Zeit von 1900 und 1906 führten schon J. Boehlau, G. Eisentraut, W. Lange und J. Vonderau mehrere Untersuchungen auf der Milseburg durch und legten dabei verschiedene Bereiche im Innern der Anlage sowie einige Wallstücke frei. Die meisten der Wallschnitte sind noch heute im Gelände erkennbar, weil sie - wie damals üblich - nicht oder nur in geringem Maße wieder zugekippt wurden. In der archäologischen Fachliteratur wird berichtet, dass es sich bei dem heutigen Steinwall ursprünglich um eine Pfostenschlitzmauer handelte, was anhand der Grabungsdokumentation allerdings nicht nachvollziehbar ist.

Auch war die Gegend nachweislich schon bewohnt, als der Hl. Bonifatius im nahen Fulda sein Kloster gründete. Jedenfalls scheint es erwiesen, dass der Haune- und Biebergrund die am frühesten besiedelten Flusstäler des Kreises Fulda waren.

Die Siedler kamen aus Unterfranken und Thüringen und brachten von hier seit der Mitte des 7. Jahrhunderts auch den christlichen Glauben mit, den sie oder ihre Eltern von irischschottischen Mönchsmissionaren empfangen hatten. Zu den frühen christlichen Niederlassungen gehörte auch Hofbieber. Wahrscheinlich war es eine etwa im 7. Jahrhundert von Niederbieber aus angelegte Siedlung. Der Name dieser Siedlung war "Bieberaha".

Erstmals schriftlich erwähnt ist dieses "Bieberaha" am 10. September 825 in einer Schenkungsurkunde des Egilmar und Meginhold, den "Gründern von Egelmes", die damals dem Fuldaer Kloster einen "an einen Neubruch des HI. Bonifatius anstoßenden" Neubruch in dem Dorf Bieberaha übereigneten. Aus dieser Zeit hat auch die enge Verbindung des hiesigen Raumes zu Fulda und seinem Kloster ihren Ursprung. Einen Einblick, wie die im hiesigen Raum lebenden Vorfahren beschaffen waren, vermittelt ein Eintrag in der Kirchenchronik von Hofbieber, in der über den Fund einer großen Anzahl von Totengebeinen anlässlich des Kirchenneubaues in Hofbieber berichtet wird. Es heißt dort: "Zu bemerken sei auch, dass manche der gefundenen Schädel ungewöhnlich groß waren, ebenso die Arm- und Beinknochen. Dieses sowie die Länge der Wirbelsäule und die Stärke des Brustkorbes und der Beckenknochen lassen darauf schließen, dass früher sehr große und starke Menschen hier gelebt haben. Die Schädel hatten meist noch ein unversehrtes glänzendes Gebiss und grinsten einen an." Die Schlussfolgerungen aus dieser Eintragung mögen dem Leser selbst überlassen bleiben.

Der Ortsteil Hofbieber ist der Kernort der im Jahre 1972 im Rahmen der Gebietsreform neu geschaffenen Gemeinden gleichen Namens. Schon in früheren Jahrhunderten hat der Kernort eine bedeutsame Stellung eingenommen als Sitz eines Gerichts. Es befand sich hier ein Centgericht. Bei diesem wurde die höhere Gerichtsbarkeit ausgeübt. Es hatte also den Blutbann und das Recht über Hals und Haupt. Das Gericht wurde unter freiem Himmel gehalten "uf dem Berge, by neben dem Dorff". Es war ein Platz oberhalb des Dorfes Hofbieber, welcher jetzt noch in der Flurkarte "Die Cent" heißt. Dort soll ein steinerner Tisch gestanden haben, umgeben von Steinbänken. Etwas weiter nach Osten hin ist der "Galgenküppel" und daneben der "Galgenacker".

Es ist merkwürdig, dass sich auf einer zweiten Anhöhe bei Hofbieber, auf dem westlich davon gelegenen Hofberge, ebenfalls ein "Galgenberg" und ein "Galgenacker" befinden. Unsere Vorfahren haben nicht ohne besondere Absicht den Galgen auf Anhöhen errichtet, wo er weithin gesehen werden konnte. Außer dem Centgericht wurden die Dorfgerichte in Hofbieber abgehalten und zwar unter der Dorflinde. In Hofbieber stand eine Linde auf dem freien Platz zwischen Pfarrhaus, Wirtshaus und den gegenüberliegenden Höfen, welcher noch heute der "Lindenplatz" heißt. Zu den Vorrechten, welche Hofbieber als Hauptort des Gerichtsbezirkes besaß, erhielt es noch ein eigentümliches Privilegium: Es war die Konzession des Weinschankes im gesamten Amtsbezirk. Der Abt von Fulda als Landesherr hatte dem Wirt zu Hofbieber diese Konzession für das gesamte Amt Bieberstein erteilt und ihm für bestimmte Festlichkeiten, wie "Kirmes", "hochzeitliche Ehrenzechen", "Taufweihen" und "Kaufzechen", das ausschließliche Recht verliehen, Wein zu zapfen. Dass es wegen dieses Privilegs häufig zu Streitigkeiten zwischen dem Wirt von Hofbieber und den Wirten der umliegenden Orte kam, verwundert nicht, wenn man hört, dass sogar das Quantum, das jeder trinken sollte, geregelt war.

Einer der schönsten Punkte der Rhön ist ohne Zweifel der Bieberstein. Die günstige Lage Biebersteins lässt vermuten, dass sich die Menschen hier schon in der Frühzeit eine Siedlung oder wenigstens eine Zufluchtstätte geschaffen haben. Im Mittelalter war es Abt Marquard (1150-1165), der die Bedeutung Biebersteins als militärischen Stützpunkt erkannte. Er errichtete daher die Burg um das Jahr 1150 als eine der ersten befestigten Anlagen des Fuldaer Klosters. Die von Abt Marquard errichtete Burg scheint nicht sehr solide gebaut gewesen zu sein, denn schon vor der Mitte des 13. Jahrhunderts ist sie stark beschädigt und teilweise zerfallen. Abt Heinrich IV. ließ im Jahre 1250 die Burg Bieberstein wiederherstellen und mit starken Mauern und Gräben umgeben. Im 14. und 15. Jahrhundert hat die Burg Bieberstein häufig ihren Besitzer gewechselt. Ab 1486 bis zur Säkularisation 1802 blieb Bieberstein jedoch ununterbrochen im Besitz der Fürstäbte von Fulda. Bieberstein war nicht nur eine befestigte Burg, sondern wahrscheinlich schon seit Ende des 13. Jahrhunderts Sitz der Amts- und Gerichtsverwaltung für die umliegenden Ortschaften. Die Bauern der Umgegend schauten mit gemischten Gefühlen zu der Burg hinauf. Ungerufen ließen sie sich nicht dort sehen, denn häufig genug mussten sie den Berg ersteigen, um ihre Abgaben abzuliefern oder um den schuldigen Frondienst zu leisten.

Etwa um das Jahr 1710 wurde die alte Burg unter Fürstabt Adalbert von Schleiffras abgerissen und durch Johann Dientzenhofer, den Baumeister des Fuldaer Doms, wiedererrichtet. Die Fertigstellung des Schlosses zog sich bis zum Jahr 1723 hin. Von 1718 bis 1720 wurde ein 57 m tiefer Ziehbrunnen gegraben. Bis dahin hatten die Bauern in Fronarbeit das Wasser den Berg hinauffahren müssen. Die Säkularisation 1802 brachte auch dem Bieberstein wichtige Veränderungen. Das Inventar wurde zum Teil versteigert oder von den Franzosen verschleppt. Anschließend hatte das Schloss häufig wechselnde weltliche Besitzer.

Das Amt Bieberstein wurde 1822 endgültig aufgelöst, nachdem es schon 1815 die östlichen Ortschaften an Bayern verloren hatte. Da auch die ehemals ebersteinischen Dörfer an Bayern kamen, verlief von 1815 bis 1866 die Landesgrenze nur wenige hundert Meter vom Schlossberg entfernt. Im Jahre 1904 kaufte Hermann Lietz Schloss Bieberstein und baute es mit Hilfe von Handwerksmeistern und Schülern seiner Landerziehungsheime aus. Seit dieser Zeit dient es als Privatschule.

Die höchste Erhebung der Gemeinde Hofbieber mit 835 Metern ist die Milseburg. Ein seltsamer Reiz geht von diesem sargförmigen Basaltkegel aus, den Alexander von Humbold als den schönsten Berg Deutschlands bezeichnete. Geschichten und Sagen ranken sich um diesen Berg, auf dessen Gipfel ein Kirchlein steht, das seit Jahrhunderten Ziel von Wallfahrern aus der gesamten Rhön ist. Vom Gipfel der Milseburg schaut eine Kreuzigungsgruppe weit hinein ins Fuldaer Land.

In Neumanns Orts- und Verkehrslexikon von 1905 steht zur Milseburg: "Berg in der Rhön (833 m) mit der St. Gangolfskapelle und den St. Gangolfsbrunnen. Von seinem Plateau reizende Aussicht. An seinem Fuße Kleinsassen. T (Telegraphenanstalt), E (Eisenbahnlinie Fulda-Tann der Preußischen Staatsbahn)."



Wir bedanken uns bei Frau Krompholz von der Gemeinde Hofbieber für diesen Text.


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